Ein Gespräch mit Andreas Wilken 02 | 2021

Interview mit Andreas Wilken, unserem Abteilungsleiter Fußball

Frage BW96: Andreas, Du bist der Abteilungsleiter mit der längsten Amtszeit bei BW96 derzeit. Aber Du wirkst frisch in Deiner Aufgabe. Stimmt mein Eindruck?

Andreas: Ja, der Start ist lange her, aber ich kann mich nicht an das genaue Jahr erinnern. Ich bin damals eingestiegen, als die 1. Herren aus der Landesliga in die Bezirksliga abstiegen. Jemand fragte, ich hatte Zeit und los ging es. Es ist ja für den Fußball. Ich spiele selbst ja immer noch als Torwart bei den Senioren.

Klar bin ich noch frisch dabei. Müde wird man doch erst, wenn das Umfeld irgendwie nicht stimmt. Aber hier passen die handelnden Personen einfach sehr gut zusammen. Angefangen mit Carsten Schmidt als Vorstand, weiter mit den anderen ehrenamtlichen Fußball-Vorstandskollegen und natürlich mit den vielen engagierten Trainern und Betreuern in den BW96-Mannschaften.

Es geht um das Gemeinwohl der Fußballer und Fußballerinnen in Schenefeld, nicht um das Wohl eines einzelnen Teams.

BW96: Du setzt Dich sehr dafür ein, dass Schenefelder „Jungs und Männer“ in den Schenefelder Herren-Teams eine Hauptrolle spielen. Bist Du selbst auch ein Eigengewächs?

Andreas: Im Schwerpunkt sollen Schenefelder im 1. Team von Schenefeld spielen. Zu dieser Überzeugung sind wir einst gekommen, als wir mit einem anderen Weg zwar in die Landesliga gekommen sind, aber am Ende niemand glücklich war. Daraufhin haben wir die damalige zweite Mannschaft zur Ersten gemacht und Schenefelder Spieler, die seit mindestens der C-Jugend zusammen spielten, nach vorne gebracht. So entstand eine andere Identifikation für die Spieler, das Umfeld und die Zuschauer. So konnten wir auch alte Schenefelder Fußball-Haudegen wie z.B. Manfred Korczanowski wieder auf die Tribüne ziehen.

Und ja, ich habe in Schenefeld in der Jugend gespielt, hab dann meinen Weg über Eindhoven und Trier wieder hierher gemacht und bin mit 30 bei den Altherren aktiv geworden.

Verein ist Leben! 

sagt unser Fußball-Abteilungsleiter Andreas Wilken.

BW96: Vor gut einem Jahr hast Du den Verband gebeten, das 1. Herren Team BW96 trotz „Corona-Klassenerhalt“ wieder in die Bezirksliga herunterzustufen. War das bei all seiner Berechtigung überall eine gern gesehene Anfrage?

Andreas: Das hatte etwas von beidem. Wir waren Letzter mit 10 Punkten Abstand, die Freude am Spiel ging den Jungs verloren, also mussten wir etwas tun. Hier im Verein gab es eine große Einigkeit über diesen Schritt.

Beim Verband hingegen scheint es negativ aufgestoßen zu sein, sicher deswegen wurden wir ja in die für uns ungünstigere Staffel Süd der Bezirksliga eingestuft. Aber da bahnen sich auch im Verband Änderungen an, dass wieder mehr Leute, die nah am Fußball sind, in die Ämter gehen.

BW96: Welche Aufgabe in Deiner Vereinstätigkeit gefällt Dir am besten und warum?

Andreas: Das Spielen selber!

Zum Abteilungsleiter bin ich ja gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. Ich hatte eine Idee und ‚zack‘, hatte ich den Job. Damals stand ich noch öfter in der Bezirksliga im Tor, da haben wir gegen Waldenau in einem unvergesslichen letzten Saisonspiel das notwendige 1:1 geschafft. So etwas oder die herrlichen Jugenderinnerungen motivieren mich, Ähnliches auch den nächsten Generationen möglich zu machen.

Das, was mir Siggi Timm, Gerd Woldt, Peter Kalbreiher, Herbert Neumann, Jürgen Schlüter, Wolfgang Kulka und so viele weitere Trainer und Betreuer damals ehrenamtlich mitgegeben haben, möchte ich jetzt selbst weitergeben. Es gibt am Wochenende doch nichts Schöneres, als bei den Kindern und Jugendlichen die Entwicklung auf und neben dem Platz zu sehen.

Was mir also am besten an der Vereinstätigkeit gefällt: Die Verbindungen zu den Menschen!

BW96: Du unterstützt auch aus Deinem beruflichen Alltag heraus mit Deinen Firmen Basler-Versicherungen im Stadion und Timmse und die Hörspiele regelmäßig den Verein. Gerade wieder seid Ihr mehrfach als Sponsor für die Fußball Challenge der Youngster und für die Laufchallenge „In 80 Tagen um die Welt“ aktiv. Möchtest Du damit auch die Mitglieder zum Weiterbewegen trotz Corona animieren?

Andreas: Ich bin für viele Ideen zu haben. Während der Pandemie geht es vielen Menschen schlechter als vorher, mit unserem Geschäft für Hörspielversand ist das Gegenteil der Fall. Es läuft. Davon möchte ich etwas zurückgeben. Es macht mir einfach Riesenspaß, ein Kinderlachen zu sehen wie gerade wieder bei den Preisübergaben der Fußball-Challenge von Conni Thau.

BW96: Wie hältst Du Dich selbst fit?

Andreas: Ich spiele noch immer Fußball im Tor der Senioren und gehe gern spazieren. Ich bin zwar schon gesundheitlich hart geprüft worden, aber ein paar Dinge lasse ich mir ungern nehmen, z.B. selbst noch zu spielen.

BW96: Worauf freust Du Dich nach dem Lockdown am meisten?

Andreas: Soziale Kontakte! Klugschnacken an der Bande beim Liga-Spiel! Spielen mit den Jungs, mit denen ich teils schon vor 45 Jahren gespielt habe! Und ich freue mich darauf, wenn die dritte Halbzeit wieder am längsten dauert. Das ersetzt mir kein WhatsApp und kein Facebook!

BW96: Und was wünscht Du Dir und Deiner Familie für 2021?

Andreas: Gesundheit und zurück zur Normalität. Ich würde gern mal wieder mit meiner Frau schön Essen gehen.

BW96: … und was für den Verein BW96 mit seinem 125 Jahre Vereinsjubiläum und gleichzeitig 100 jährigem Jubiläum der Fußballabteilung?

Andreas: Wir hatten viele große Ideen und dann kam Corona. Ich wünsche dem Verein weitere 125 Jahre. Der Verein ist im guten Wandel und er ist brutal wichtig als größter Verein der Stadt.

Das Interview führte Thomas Dobberstein.